Frankreich-Treffen 2014

    Haute Provence, c'est magnifique!

Es war mein erstes Frankreich-Treffen, soll aber nicht mein letztes sein! 
Die Anreise war schon ein Erlebnis und erfolgte zunächst auf der Autobahn bis vor den Gotthardtunnel. 
Glücklicherweise konnte ich aus den Nachrichten heraushören,  dass der Tunnel in beide Richtungen gesperrt war 
und rechtzeitig die Autobahn verlassen, ohne in den Megastau zu geraten.  
Also mal wieder über den Pass. Verkehr ging einigermaßen. Die erste Zwischenstation war Cuvio am Lago Maggiore.

Von dort ging es nach der Übernachtung dann in Begleitung von Emilio und Silvia weiter Richtung Turin. 
Auf der Autobahn A4 haben wir dann als ersten Gian-Luigi eingesammelt. 
Kurz vor Turin kamen dann noch Patricia mit Guido sowie Renzo dazu. 
Mit 5  Autos ging es dann auf der Autobahn bis Bardoneccia weiter.


Ein Reisebericht von Jörn Beutel (Mitglied der Karmann Ghia IG Lippe in NRW - Germany


     Der erste Pass, den wir dann auf der 'Grande Traverse des Alpes' 
                                                                        unter Gian-Luigis Führung in Angriff genommen haben, war der Colle de la Scale.


    Fantastische Straße mit wunderschönen An- und Aussichten, 
                                                           in den vergangenen Kriegen immer wieder zwischen Italien und Frankreich umkämpft.


         Dort gab es kurz hinter der Passhöhe bereits auf französischer Seite
                                  den ersten Fototermin. 
   Foto: Emilio

und vor allem ein Picknick, jeder hatte irgendetwas dabei, ich z.B. ein Bauernbrot,  
Ahle Wurscht und Leberwurst. Gian-Luigi mehrere Salami, Renzo Rotwein usw.

  Ein völlig unabgesprochenes Durcheinander, bei dem es an nichts gefehlt hat.


Im Tal haben wir anschließend halt gemacht am Dorfladen und Espresso getrunken. 
Danach arbeiteten wir uns durch Briancon zum Calle de l'Izard.



Hier waren erstaunlich viele Fahrräder unterwegs, aber auch viele Motorräder. 
Luftgekühlt waren wir allerdings wohl alleine auf 4 Rädern unterwegs. Genächtigt haben wir in Gap, wo man uns einen kleinen Parkplatz reserviert hatte. 
Gap war auch Treffpunkt mit 2 weiteren Autos, leider erschien ein erwarteter französischer Karmann nicht, 
da seine Besitzer aufgrund einer Erkrankung zu Hause bleiben mussten. 
Am Freitagmorgen dann ging es nach der Frage: „Wieviel km sind es auf deiner Strecke bis Aups, Gian-Luigi?“ 
„150 al massimo“ dann nach einem beruhigenden Blick auf die Tankuhr weiter. 
Colle de la Cayolle wurde gemeistert. Unter anderem. 


 


  Foto: Emilio

Wieder tolle Straße, tolle Gegend, viele Motorräder. Irgendwann nach ein paar Stunden Fahrt und inzwischen beunruhigteren Blicken auf die Tankuhr gab es dann eine Pause auf einer Hütte an der Straße. Alles, was die Küche an lokalen Spezialitäten bot, also Wurst, Speck und Käse, wurde geordert. War ebenso so ausgesprochen gut wie preiswert!

Kilometerstand war inzwischen rund um gefühlte 400km (echte ca. 120 km) angewachsen. Weil mir das langsam zu riskant wurde und ich nicht in der Einöde der Sisteron Berge mit leerem Tank liegen bleiben wollte, habe ich dann mein Navi aktiviert. Noch 120km bis zum Hotel wurden angezeigt. Dann fuhren wir wieder über phantastische Straßen weiter, das Wetter wurde auch besser und die Dächer – soweit möglich – wurden geöffnet. Weiter dann nach Castellane, wo dann endlich eine Tankstelle war. Benzin haben dann alle gebraucht. Noch 80km bis zum Hotel. Renzo fuhr vor, mein Navi sprang wieder auf 110km bis Ziel hoch. Als wir uns wieder auf 80km runter gearbeitet hatten, mein Navi nach rechts zeigte und Renzo links abbog, hupte es hinter mir, Götz überholte mich im Kreisel und bog rechts ab und hielt an. Kurze Diskussion, die anderen waren alle Renzo gefolgt. Telefoniert. 3 min. später kamen die anderen, aber Renzo und Gian-Luigi nicht. Also sind wir nach meinem Navi, was erstaunlicherweise auch exakt mit der Straßenbeschilderung „Gorges du Verdon“ übereinstimmte, weitergefahren. Die Entfernung sank stetig und ca. 1,5 Stunden später waren wir endlich am Hotel – so gegen 19:00h – fast 11 Stunden nach der Abfahrt. Halb Frankreich wartete schon auf uns. Also großes Hallo, ausgepackt, Zimmer bezogen, wieder zum Parkplatz und Renzo und Gian-Luigi bogen um die Ecke. Also gefragt, was los war – lange Rede kurzer Sinn: Renzos Navi hat einfach ab und zu mangels entsprechender Stromversorgung den Geist aufgegeben und er ist dann „nach Gefühl“ gefahren. Das passierte dann anscheinend immer an strategisch wichtigen Abbiegepunkten. Vor dem Abendessen wurden dann noch die wichtigsten Infos ausgetauscht, unter anderem dass Karin und Stefan aus Belgien zweimal mit Pannen liegengeblieben sind. Sie waren die letzten und kamen erst kurz vor 23:00h im Hotel an.

Was waren die Pannenursachen? Erst liegengeblieben wegen eines verschlissenen Unterbrechers (er hatte das Auto, dessen erste lange Fahrt das war, extra vorher in die Werkstatt gegeben, um es reisefest machen zu lassen, unter anderem auch mit neuen Bremsbelägen). Später klapperte es laut vorne und der Wagen fuhr unruhig. Inzwischen extrem verunsichert, haben sie wieder den Wagen aufladen lassen. Bei der VW-Werkstatt wurde dann das fragliche Rad demontiert, allerdings war das nicht mehr nötig, denn das Klappern kam von einer Radmutter, die lose in der Radkappe lag. Nur eine Mutter war noch fest!

Am nächsten Morgen ging es dann richtig los, aber nichts mit dolce vita, um 8:30h Abfahrt. 

Super Straßen

 
Foto: Emilio

mit tollen Fotoausblicken, Besichtigung einer Keramikmanufaktur,

dann Weiterfahrt auf der Route des Cretes zum Mittagessen. 

Wirklich tolle Lokation mit spektakulärem Ausblick und tollem Essen. 
Hier wurden dann die französischen Landesfarben für ein Foto zusammengestellt. Und Gian-Luigi hatte Geburtstag.

Happy Birthday wurde parallel in 5 Sprachen gesungen. Danach ging es weiter über den Gorges du  Verdon

am Lac de St. Croix vorbei nach Tourtour. Die Straße wie im Film, wirklich unglaublich toll. 
Kleines Picknick mit ein bisschen Wasser, Wein und Fruchtsaft. 
Abends dann Grand Diner im Hotel mit Preisverleihung und Dankesreden. 

Und ein bisschen französisch Unterricht gab es auch. 
Zum Beispiel dass „Magnifique“: Wunderbar heisst und nichts mit einem ähnlich lautendem deutschen Wort zu tun hat….

Am nächsten Morgen war dann Abfahrt gegen 10:00h, nach Räumung der Zimmer. Da rief dann Josef, der an der Küste Urlaub machte, an. 
Da aber gegen 13:00h Schluß sein sollte, habe ich ihm abgeraten noch vorbei zu kommen. Wir sind dann nach Quinson ins Prähistorische Museum gefahren, der Platz davor war exklusiv reserviert für unsere Fahrzeuge. Viele Fotos geschossen.

  Foto: Emilio

Nach dem Mittagessen war dann Ende der Veranstaltung. Wir sind dann mit einigen Autos Richtung Italien gefahren. In Menton haben wir uns dann voneinander verabschiedet. Ich bin mit einigen anderen dann noch für einige Tage nach Albenga gefahren.

Der belgische Karmann? Er hat die 1150km nach Hause in einem Rutsch und ohne weitere Panne gemeistert, die  Beiden waren gegen 4:00h morgens dann zu Hause.