Trendelburg am 26. und 27.6.2004

Initiiert von der »Karmann Ghia IG Lippe in NRW«
1. Karmann-Ghia-Wochenende in Trendelburg


Fast 20 Fahrzeuge aus dem Bundesgebiet fanden sich auf dem »Hofgut Stammen« zu einem lockeren Karmann-Treffen zusammen
Trendelburg. Für den 26. und 27. Juni 2004 hatte die »Karmann Ghia IG Lippe in NRW« ihre Mitglieder zu einem Karmann-Ghia-Treffen auf das »Hofgut Stammen« in das nordhessische Trendelburg eingeladen. Jedoch darüber hinaus wurde im Internet und im Veranstaltungskalender der »Oldtimer-Markt« zu einem »1. Karmann-Ghia-Wochenende in Trendelburg« aufgerufen, und so fanden sich Karmann-Ghia-Besitzer aus ganz Deutschland ein.
Das Hofgut, ein Bauernhofhotel, lag direkt an der Diemel und verfügte über einen großen Zeltplatz mit Lagerfeuerplätzen. Außerdem konnten dort auch Zimmer belegt werden, doch der Clou war, dass man/frau im Strohtel (»Schlafen im Stroh«) übernachten konnte.
Ein Teilbereich des Platzes mit Parkmöglichkeit, Zeltaufstellung und einem großen Gemeinschaftsunterstand war eigens für die Karmann Ghias reserviert. So konnte es also losgehen: Die IG-Lippe mit Klaus Morsch als Initiator und das Hofgut mit Jörg Valtingojer als Organisator dieses Treffens, bildeten so eine in sich ergänzende Gemeinschaft, und sie waren als Ansprechpartner für alle Teilnehmer an diesem Wochenende jederzeit erreichbar.
Die ersten Karmann Ghias rollten schon am Freitag auf das Gelände des Campingplatzes, und hatte es an diesem Tag noch in Strömen geregnet, so war urplötzlich der Samstag ein herrlicher Sommertag mit viel, viel Sonnenschein. Das hob natürlich immens die Laune aller Teilnehmer an. Bis zum Mittag versammelten sich dann 14 Karmänner zusammen mit 1 Käfer und 1 Bulli auf dem abgesperrten Bereich. Alsbald führten die Ghia-Fans auch ihre ersten „Benzingespräche“, und die Stimmung wurde zunehmend lockerer. Hinzu kam eine Zeitungsreporterin, der man/frau gerne Auskunft auf ihre Fragen gab. Für ihre Fotowünsche wurden sogar die Fahrzeuge nochmals umgeparkt, um sie besser in Pose zu stellen.
Eine Ausfahrt in das Oberweserland am Dreiländereck Hessen-NRW-Niedersachsen hatte Jörg Valtingojer für uns vorbereitet. Die Strecke führte uns von Trendelburg aus nach Bad Karlshafen und von dort in das NRW-Land hinein nach Beverungen. In Lauenförde bewegten wir uns dann schon wieder in Niedersachsen. Immer schöner wurde die Fahrtroute, und wir fuhren entlang der Weser weiter über Fürstenberg und Boffzen in das nordrhein-westfälische Höxter zur malerischen »Tonenburg«, einer alten Trutzburg aus dem Jahre 1315. Auf dem Innenhof abgestellt, bildeten die Karmann Ghias eine tolle Kulisse, während sich im Burg-Restaurant-Café die »Besatzung« Kaffee und Kuchen gönnte. Diese Stärkung war sehr, sehr lecker, jedoch wurden weitere Wünsche den Gästen unter bestimmten Bedingungen nicht unbedingt erfüllt. So kam es zu diesem originellen Gespräch: Kellner: „Darf es noch etwas sein?“ – Gast: „Oh ja, gerne! Bitte ein schönes kühles Bier!“ - K: „Fahren Sie auch ein Auto?“ – G: „Klar, einen Karmann Ghia!“ – K: „Ja, mein Herr, aber dann bekommen Sie bei uns kein Bier!“ – G: „Weil es vielleicht ein Karmann ist oder ein Auto?“ - K: „Beides.“ – So sagte er es und ging erst mal zum nächsten Tisch. Nun ja, es standen auch Aschenbecher auf dem Tisch – aber man weiß ja nie – die meisten von uns haben draußen geraucht. Das Wetter war auch viel zu schön, um länger im Café zu sitzen. Die meisten waren auch lieber bei ihren Fahrzeugen, deren Lack und vor allem deren Chrom in der Sonne funkelnde Lichtblitze erzeugten. Dabei entdeckte Torben Setzer in Wolfgang Müllers „hellblauen-73er-Gustav“ seinen ehemaligen Karmann Ghia.
Für die Rückfahrt teilte sich die Kolonne in zwei Gruppen auf. Auf der Hinfahrt war es schon recht schwierig alle Fahrzeuge - speziell in der Stadt Höxter – zusammen zu halten, und so war es nur gut, dass eine Gruppe das Schloß Corvey sich anschauen wollte, während der Rest noch auf der Burg blieb.

Gegen 18 Uhr waren aber fast alle Wagen wieder zurück auf dem Hofgutgelände. Inzwischen waren dort noch ein paar Ghias hinzugekommen; unter anderem das 34er Cabrio von Hans-J. Wischmeyer sen. der in der Szene besser als »Wischi« bekannt ist. Insgesamt war das Gelände jetzt sehr belebt. Das Hofgut war komplett ausgebucht, und so war es schon angenehm, dass wir auf der Terrase reservierte Plätze für uns hatten. Es gab den »Hofgut-Grillteller«, der nach Bedarf immer wieder aufgefüllt wurde. Wem das zuviel war, der hatte aber die Möglichkeit à la carte zu essen.
Der Elfmeter-Krimi zwischen Holland und Schweden zog natürlich einige Zuschauer in seinen Bann. Es war aber auch eine hinreißende Atmosphäre, im Kneipeninnenhof mit vielen Zuschauern zusammen gemeinsam, dieses spannende Spiel erleben. Zu späterer Stunde wurde es beim Lagerfeuer dann erst richtig gemütlich. In lustiger Runde wurde beim Feuerschein immer wieder Holz und Bier nachgelegt und erst in den frühen Morgenstunden, und das auch nur weil plötzlich Regen einsetzte, ging es zur Nachtruhe.
Leider hielt sich der Regen auch noch hartnäckig nach dem Frühstück. Glücklicherweise gab es aber im Laufe des Vormittages eine kurze Pause, in der das kühle Naß nicht vom Himmel kam, und die Zelte abgebaut werden konnten. Unter dem Gemeinschaftsunterstand trockneten die Sachen recht schnell und waren alsbald bis mittags in den Fahrzeugen verpackt. Auch reichte die Regenpause, um noch kurz den Karmann von Reinhold Soppe zu reparieren. Wie gut doch, dass »Wischi« immer so viele Ersatzteile bei sich hat. So war die öldurchlassende Ventildeckeldichtung schnell gewechselt. Offiziell wurde das Karmann-Ghia-Treffen gegen Mittag beendet, weil keine Wetterbesserung in Aussicht schien. Trotzdem hatten sich ein paar Hartgesottene um Ralf Helms und Sandra Brüning geschart, die sich als Fahrtziel für diesen Tag die »Sababurg« und einen »Urwaldbesuch« vorgenommen hatten. Letztendlich wurde auch dies belohnt, denn zum frühen Nachmittag schien allerorts wieder die Sonne vom Himmel. Insgesamt hatten an diesem »1. Karmann-Ghia-Wochenende« 20 Fahrzeuge teilgenommen. “Schade, es hätten doch mehr sein können!“, hörte man eine Teilnehmerstimme. Aber ein weiterer Satz bringt es auf den Punkt: “Es war ein kleines, doch dafür ein ganz feines Treffen!“. Mit dieser Ermutigung wird die »Karmann Ghia IG Lippe in NRW« bestimmt im nächsten Jahr wieder einen ähnlichen »Event« ausrichten, ob nun in Lippe oder anderswo.